Termine Sommersemester 2025
25.03.2025 | 17:00 | CO2 Bilanzierung und Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks | Michael Dunkl | WebEx & Studienzentrum HS1 |
15.05.2025 | 17:00 | Geologische CO2-Speicherung - Technologie und Potenzial in Österreich* | Holger Ott | WebEx |
22.05.2025 | 17:00 | Herstellungsprozess von Papier mit dem Rohstoff Altpapier – Einblick in die Chancen und Herausforderungen | Georg Schneidl | WebEx |
05.06.2025 | 17:00 | Leonard Peltier: I am the Indian Voice, listen to me!* | Claus Biegert | WebEx & Studienzentrum HS1 |
* Talk finded auf Englisch statt.
05.06.2025: Leonard Peltier: I am the Indian Voice, listen to me!
Claus Biegert & Mitch Walking Elk moderiert von Christian Teichert

Kurzfassung
Am 18. Februar 2025 wurde der 80-jährige Aktivist Leonard Peltier nach fast 50 Jahren Haft für ein Verbrechen, das er nie zugegeben hat, endlich in den Hausarrest entlassen. Völlig unbeachtet von den europäischen Mainstream-Medien feierten die First Nations in Nordamerika diesen Erfolg der jahrzehntelangen internationalen Bewegung „Free Leonard Peltier“ und begrüßten ihr geistiges Oberhaupt zu Hause in North Dakota. Der Dokumentarfilmer Claus Biegert, der Leonard Peltier im Hochsicherheitsgefängnis besucht hat, wird Teile seines Dokumentarfilms „I am the Indian Voice“ vorstellen, und der Singer-Songwriter Mitch Walking Elk wird über die aktuelle Situation von Leonard Peltier und den First Nations in den USA berichten.

Claus Biegert, geboren 1947, ist ein deutscher Journalist und Dokumentarfilmer. Er ist bekannt für seine Arbeit über die amerikanischen Ureinwohner in den USA und Kanada und deren Bedrohung durch Uranabbau und Atomwaffentests. Seine sechsteilige Podcast-Serie „In the Spirit of Crazy Horse“ war der Entlassung von Leonard Peltier aus dem Gefängnis gewidmet. Derzeit widmet Claus Biegert seine Aktivitäten den Rechten der Natur.

Mitch Walking Elk, geboren 1950, ist ein indianischer Singer-Songwriter. Er litt unter der unmenschlichen Behandlung indianischer Kinder fern von ihren Familien. Er arbeitet als Pädagoge, Sozialarbeiter und Lehrer.
22.05.2025: Herstellungsprozess von Papier mit dem Rohstoff Altpapier – Einblick in die Chancen und Herausforderungen
Georg Schneidl

Kurzfassung
Altpapier ist in der Papierindustrie ein zentraler und sehr wichtiger Rohstoff. Jedoch ist die Verfügbarkeit von Altpapier, die Beschaffung von Altpapier und der Aufbereitungsprozess für die Papierindustrie mit Herausforderungen verknüpft. Dieser Vortrag hat als Ziel, den Prozess der Altpapieraufbereitung technisch näher zu beschreiben, dessen Grenzen aufzuzeigen und die zukünftige Entwicklung einfach und verständlich darzustellen.
Georg Schneidl ist als Project Technology Manager bei der Mondi AG in Duino beschäftigt und hat zuvor bereits Tätigkeiten als Paper Technology Manager, Paper Technology Engineer und Consultant ausgeübt. Davor hat er als Engineering Project Manager bei Norske Skog in Bruck gearbeitet. Herr Schneidl hat an der Montanuniversität in Leoben im Bereich Industrieller Umweltschutz sowohl seinen Bachelor- als auch seinen Masterabschluss erworben. Während seines Studiums sammelte er bereits praktische Erfahrungen in der Papierindustrie, unter anderem bei Andritz, Sappi und Heinzel AG, und arbeitete an internationalen Projekten in Ländern wie Schweden, Tschechien, Slowakei, USA und Südafrika. Diese umfassende Erfahrung macht ihn zu einem Experten in der Papierindustrie.

Kurzfassung
Carbon Capture and Storage (CCS) ist eine Technologie, die vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und der Europäischen Union seit langem gefordert wird, in Österreich aber immer noch verboten und Gegenstand heftiger Diskussionen ist. CCS ermöglicht (a) die Abscheidung und langfristige Speicherung von CO2 aus industriellen Quellen, um dessen Freisetzung in die Atmosphäre zu verhindern, und (b) die direkte Abscheidung von CO2 aus der Atmosphäre (z.B. aus Biomasse - BECCS), um negative Emissionen zu erreichen. CCS wird daher (in einigen Teilen der Welt) als Schlüssel zur Dekarbonisierung der CO2-intensiven Industrie angesehen, insbesondere für Emissionen, die sich nur schwer vermeiden lassen, und zur aktiven Verringerung der atmosphärischen CO2-Konzentration. Der Vortrag gibt einen kurzen Überblick über die CCS-Technologiekette, insbesondere die geologische Speicherung, und erörtert die zugrunde liegenden Speichermechanismen und Aspekte der Speichersicherheit. Die Notwendigkeit der Umsetzung von CCS und BECCS wird anhand von Energie- und Klimaszenarien diskutiert und es werden Beispiele für laufende CCS-Projekte vorgestellt. Abschließend wird diskutiert, inwieweit und in welcher Form die geologische CO2-Speicherung eine Option für Österreich ist, um Klimaneutralität zu erreichen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen CO2-intensiven Industrie zu erhalten.

Prof. Holger Ott studierte Physik in Stuttgart und Berlin und promovierte 2004 an der Freien Universität Berlin mit einem Schwerpunkt auf Festkörperphysik. Bevor er 2006 in die Industrie wechselte, war er Stipendiat und Postdoktorand an der Universität Tokio (2002) und an der Universität Köln (2004-2006). Ab 2006 arbeitete Holger als Senior Scientist und Projektmanager bei Shell Global Solutions International B.V. in den Niederlanden und war unter anderem wissenschaftlicher Leiter der geologischen CO2-Speicherung. Während dieser Zeit lehrte Prof. Ott als Honorarprofessor am Imperial College London und schloss 2015 seine Habilitation in Angewandten Geowissenschaften an der RWTH Aachen in Deutschland ab. Im Jahr 2016 wurde Prof. Ott an die Montanuniversität Leoben berufen. Er leitet den Lehrstuhl für Reservoir Engineering und ist Vorstand des Departments Geoenergy. Seine primären Forschungsinteressen sind CCS, die Dekarbonisierung fossiler Brennstoffe und geologische Energiespeicherung.

Kurzfassung
Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind zentrale Herausforderungen für die Wirtschaft von heute. Die EU-Taxonomie bringt sowohl neue Herausforderungen als auch wertvolle Chancen mit sich. Im Rahmen unserer Veranstaltung möchten wir wichtige Aspekte wie Klimabilanzierungen und den CO2-Fußabdruck näherbringen und konkrete Maßnahmen vorstellen. Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit der Montanuniversität Leoben, den TripleN-Talks und dem GreenTech Valley Cluster durchgeführt.
Im Anschluss an den Vortrag laden wir zu einer spannenden Exkursion zum Hauptplatz Leoben ein. Hier wurde 2024 eine Umgestaltung nach dem Schwammstadt-Prinzip durchgeführt, die eindrucksvoll demonstriert, wie Bäume in Städten und auf Firmengeländen wichtige Ausgleichsarbeiten übernehmen können.

Michael Dunkl ist Geschäftsführer der Mission Zero Klimapartner GmbH und als Umweltberater, CO₂-Bilanzierer und strategischer Sparringspartner für Unternehmen, die Nachhaltigkeit nicht nur behaupten, sondern messbar machen wollen, tätig. Er konzentriert sich ausschließlich auf das E in ESG: Emissionen, Energie, Effizienz. Mit klaren Daten, belastbaren CO₂-Bilanzen und praxisnaher Beratung ermöglicht er seinen Kunden, ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich tragfähig zu handeln. Im Mittelpunkt stehen für ihn Transparenz – intern wie extern. Denn nachhaltiger Wandel braucht kein Greenwashing, sondern Substanz, Orientierung und Umsetzungsstärke.