Termine Wintersemester 2024/25

07.11.2024 17:30 The World According to My Dad - Global Home Essay Jiří Svoboda WebEx & Studienzentrum HS 3
14.11.2024 17:30 Die UN Klimarahmenkonvention - Geschichte, Arbeitsweise, Wirkung Renate Christ WebEx & Studienzentrum HS 3
21.11.2024 17:00 Herausforderungen Photovoltaik-Ausbau und Netzauslastung Thomas Kienberger WebEx & Studienzentrum HS 3
28.11.2024 17:30 Carsharing - Greenwashing oder ein wirksamer Beitrag zu klimaverträglicherer Mobilität? Katharina Mayer & Götz Meister WebEx & Studienzentrum HS 3
04.12.2024 17:30 shift4Water - Nachhaltige Bewässerung für die Agroforstwirtschaft: Ein Projektrückblick (Englisch) Christopher Gradwohl WebEx & Studienzentrum HS 3
12.12.2024 17:30 Geothermie für die Zukunft der Energieversorgung Falko Bethmann WebEx
16.01.2025 17:30 TRANSGEO - Nutzung stillgelegter Bohrungen für Geothermie Hannes Hofmann WebEx
23.01.2025 17:30 Klimawandel, Rohstoffknappheit, Versorgungsengpässe bei Nahrungsmitteln, Staatsverschuldung - ein Szenario für das Jahr 2050 Michael Has WebEx

Hier gelangt ihr zu den Vorträgen:

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Kurzfassung

Die Geothermie, die Wärme aus dem Erdinneren nutzt, birgt ein großes Potenzial zur nachhaltigen Energieversorgung. Ihre Vorteile liegen in der kontinuierlichen Verfügbarkeit, der Unabhängigkeit von Wetterbedingungen und der geringen Umweltbelastung im Vergleich zu fossilen Brennstoffen. Allerdings sind mit der Nutzung der Geothermie auch Risiken verbunden, insbesondere bei der tiefen Geothermie. Dazu zählen induzierte Seismizität und hohe Investitionskosten. Weltweit wird die Geothermie in verschiedenen Formen genutzt, von der direkten Nutzung zur Wärmeversorgung bis hin zur Stromerzeugung. Trotz der bestehenden Herausforderungen ist die Geothermie eine vielversprechende Technologie, um den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung zu beschleunigen, erfordert jedoch weitere Forschung und Entwicklung. Dieser Vortrag beschäftigt sich mit den neuesten Entwicklungen in der tiefen Geothermie, mit den technischen Herausforderungen und wie diese überwunden werden können, um einen signifikanten Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Dr. Falko Bethmann ist seit 2022 Ressortleiter für Seismic Risk & Monitoring bei der Geo-Energie Suisse AG, wo er Geothermieprojekte weltweit betreut und sich auf Messtechnik sowie Risikominderung konzentriert. Zuvor war er von 2011 bis 2021 als Seismologe und Fachingenieur bei derselben Firma tätig. Seine akademische Laufbahn umfasst eine PostDoc-Position und Promotion an der ETH Zürich, wo er ein seismisches Monitoring-Netzwerk für Kernkraftwerke aufbaute und im Bereich der Geothermie forschte. Zuvor absolvierte er das Studium der Geophysik an der LMU München. Zudem hat er praktische Erfahrung als Feldingenieur bei Schlumberger in Ägypten. Falko Bethmann hat über 50 wissenschaftliche Veröffentlichungen und Konferenzbeiträge zu den Themen Geothermie, deren Überwachung und zur Risikomitigation verfasst.

Kurzfassung

Der Klimawandel ist allgegenwärtig, das können wir auch in Österreich beobachten. Für die Samburu, eine indigene Gemeinschaft im Norden Kenias, sind die Herausforderungen jedoch besonders akut: Zunehmend unvorhersehbare Regenzeiten führen zu ernsthafter Wasserknappheit. Als Reaktion darauf initiierte ein Team von shiftTanks unter Beteiligung von Studenten der Montanuniversität Leoben das Projekt shift4Water. Dieser TripleN-Talk wird zeigen, wie shift4Water das Dorf Naiborkeju dabei unterstützt hat, ein nachhaltiges Agroforstprojekt aufzubauen und die knappen Wasserressourcen effizient zu nutzen. Zu den wichtigsten Komponenten gehören die Implementierung eines netzunabhängigen PV-Systems und einer Tropfbewässerungsanlage, um eine effiziente Wassernutzung zu gewährleisten. Neben der Präsentation wird ein kurzer Dokumentarfilm während der Reise des Teams nach Kenia im Juli 2024 einen tiefen Einblick in die Auswirkungen des Projekts vor Ort geben.

Hinweis: Dieser Talk findet auf Englisch statt.

Christopher Gradwohl schloss sein Masterstudium in Industrial Energy Engineering 2020 an der Montanuniversität Leoben ab. Er begann seine Karriere 2014 bei der Uptime Engineering GmbH, wo er bis Oktober 2020 als Datenanalyst im Bereich Zuverlässigkeitstechnik für erneuerbare Kraftwerke tätig war. Seitdem ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Energieverbundtechnik der Montanuniversität Leoben. In dieser Funktion war er als Projektmitarbeiter und Laborkoordinator für das Innovationsnetzwerk NEFI (New Energy for Industry) tätig, das einen Weg zur Dekarbonisierung der verarbeitenden und energieintensiven Industrie aufzeigen soll.
Im Jahr 2022 kam Christopher Gradwohl zu shiftTanks, um das shift4Water-Projekt zu leiten und mit einem Team von Studenten der Montanuniversität zusammenzuarbeiten, um dessen wirkungsvolle Vision in die Tat umzusetzen.

Kurzfassung

Carsharing, die gemeinschaftliche Nutzung von Kfz, steckt auch noch nach Jahrzehnten in der ökologischen Nische fest, mit Promilleanteilen am Gesamt-Fuhrpark in Österreich wie in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Warum? Götz Meister, der seit fast 20 Jahren im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt im Bereich Carsharing tätig ist, und Katharina Mayer, Leitung Kombinierte Mobilität der Holding Graz, werden diesem Problem nachgehen und den aktuellen verkehrswissenschaftlichen Sachstand vorstellen. Während Götz Meister Einblicke in den Alltag einer großen Carsharing-Organisation liefert, wird Katharina Mayer die Integration von Carsharing-Systemen und öffentlichen Verkehrsmitteln am Beispiel „tim – täglich. intelligent. mobil.” der Holding Graz erläutern und auf die Erkenntnisse eingehen.

Dr. Götz Meister ist Vorstand des Vereins "Verkehrswende in kleinen Städten" e.V. in Halle (Saale), Deutschland. Seit 2008 ist er Mitarbeiter der Regionalleitung bei teilAuto-Carsharing Sachsen-Anhalt / Mobility Center GmbH. Zuvor war er von 1996 bis 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) e.V. in Halle-Berlin. Götz Meister absolvierte von 1994 bis 1995 ein Master-Studium im Europäischen Umweltmanagement (EAEME) an der Fondation Universitaire Luxembourgeoise in Arlon (Belgien) und der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (Schweiz). 1994 promovierte er zum Dr. ès sciences. Sein Chemie-Studium absolvierte er von 1985 bis 1994 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Université de Neuchâtel (Schweiz).

Katharina Mayer, MA, hat BWL mit touristischem Schwerpunkt an der Modul University in Wien studiert. Anschließend war sie 10 Jahre bei der Sport- und Eventagentur e|motion management in Graz und Wien tätig, wo sie unter anderem das Tennisturnier Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle mitorganisierte. Vor über 3 Jahren wechselte sie die Branche und ist seitdem mit ihrem Team für die Weiterentwicklung von tim verantwortlich.

Kurzfassung

Die Energiewende wird den Aufbau und den Betrieb unserer Energiesysteme völlig verändern. Darüber sind sich die meisten Experten einig. Doch wie ist diese Transformation am besten bewältigt? Energieautarkie, Energy Communities, Wasserstoff und Netzausbau sind in diesem Zusammenhang einige Begriffe die durch die Medien gehen. Thomas Kienberger wird in seinem Vortrag zunächst Randbedingungen für die Transformation der Energiesysteme skizzieren und auf die Situation in Österreich umlegen. Anschließend wird er aktuelle Herausforderungen aufgreifen und aktuelle Lösungsansätze aus der Forschung vorstellen – sowohl was die Weiterentwicklung der hochrangigen Netzinfrastruktur betrifft, als auch in Bezug auf die Systemintegration von privaten PV-Anlagen, Wärmepumpen, Batteriespeichern oder E-Autos. Soviel sei vorweggenommen: Speicher oder Hochspannungsleitungen? Es wird beides brauchen!

Prof. Thomas Kienberger ist seit 2014 Professor und Leiter des Lehrstuhls für Energieverbundtechnik an der Montanuniversität Leoben. Er ist Spezialist für integrierte Energiesysteme. Hauptaspekte seiner Forschung und Lehre sind interdisziplinäre, systemische Ansätze zur Integration erneuerbarer Energie und zur Erhöhung der gesamtsystemischen Energieeffizienz. Seit 2018 ist er Mitglied der Steuerungsgruppe der Vorzeigeregion New Energy For Industry - NEFI und Leiter des NEFI_lab. Als Innovator und Netzwerker ist er ein gefragter Experte in der Industrielandschaft Österreichs und darüber hinaus.

Kurzfassung

In dem Vortrag werden die Entwicklung und die wichtigsten Bestimmungen der UNO Klimarahmenkonvention (1992), des Kyoto Protokolls (1997) und des Abkomments von Paris (2015) behandelt. Es wird der Verhandlungsprozess erläutert und auf die Rolle der verschiedenen Teilnehmergruppen, wie Vertragsstaaten, Umwelt-NGOs , Wirtschaftsvertreter und Wissenschaft, eingegangen. Weiters wird die Frage diskutiert was internationale Abkommen und die jährlichen Klimagipfel bewirken.

Dieser Vortrag findet im Rahmen der Lectures4Future statt.

Dr. Renate Christ absolvierte an der Universität Salzburg das Biologiestudium und beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Thema Klimawandel.  Nach einigen Jahren in der Forschung war sie im österreichischen Umweltministerium, beim UNO Umweltprogramm in Nairobi und bei der Europäischen Kommission in Brüssel tätig. Sie war aktiv am Verhandlungsprozess für die Klimarahmenkonvention und das Kyoto Protokoll beteiligt. Von 2004 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2015 leitete sie in Genf das Sekretariat des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC – auf deutsch Weltklimarat), welches in regelmäßigen Abständen Sachstandsberichte über wissenschaftliche Fakten zum Thema Klimawandel verfasst. Diese Berichte spielen eine wichtige Rolle für die Verhandlungen im Rahmen der Klimakonvention und waren ein wesentlicher Grundstein für das Abkommen von Paris.

Kurzfassung

In diesem TripleN-Talk werden wir nach der Vorführung des Films "The World According to My Dad - Global Home Essay" mit Produzenten und Protagonisten Jiří Svoboda diskutieren. Für den Film wurde ein umfassender und äußerst kritischer Blick auf das Thema der aktuellen globalen Klimastörung und die bestehenden Bemühungen zu ihrer Minderung geworfen. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich um ein beispielloses Problem gigantischen Ausmaßes in Raum und Zeit handelt. Bestehende politische Lösungen scheitern, und das Problem ist wahrscheinlich nur mit dem effektivsten bekannten Werkzeug lösbar: einer konsequenten, administrativ unaufwendigen finanziellen Motivation aller Akteure in einem durch Subventionen nicht verzerrten Markt.

Der Dokumentarfilm fängt den gemeinsamen Traum eines Materialphysikers und seiner künstlerischen Tochter für eine effektive Lösung zur Rettung des Planeten ein. Gemeinsam und mit Humor wagen sie sich auf viele verschiedene Plattformen, wo sie nicht erwartet oder willkommen geheißen werden. Auf ihrer Reise versuchen sie, sich nicht nur in der Welt der Klimapolitik und der Mächte dahinter, sondern auch miteinander zurechtzufinden. Der 2023 produzierte Film gewann eine Reihe von Auszeichnungen bei internationalen Filmfestivals.

Jiří Svoboda hat Physik an der Fakultät für Wissenschaften der heutigen Masaryk-Universität studiert. Er untersucht die thermodynamische Modellierung von Transportphänomenen und die Entwicklung von Mikrostrukturen in Festkörpern am Institut für Materialphysik der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik. Als etablierter Materialphysiker entwickelt er in Zusammenarbeit mit ausländischen Experten eine Legierung der Zukunft, die extrem hohen Temperaturen standhalten soll. In seiner Freizeit schlägt er seit Jahrzehnten effektive Lösungen für die Klimakrise vor und entwirft und baut Passivhäuser nach seinem konzeptionellen Rahmen, den er Optimalismus nennt.